Hochschulen und Wirtschaft arbeiten bereits an vielen Stellen partnerschaftlich in der Forschung zusammen. Daraus entstehen Vorteile für alle Beteiligten. So ermöglichen Forschungskooperationen den Unternehmen mit Innovationen neue Märkte zu erschließen. Hochschulen erhalten Impulse für ihre anwendungsorientierte Forschung und es eröffnen sich alternative Finanzierungsquellen. Die Gesellschaft profitiert von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und wirtschaftlichen Effekten. Denn die Wertschöpfung, die durch solche Kooperationen entsteht, ist beachtlich. Gemeinsames Forschen ist demnach eine hervorragende Basis für einen gemeinschaftlichen Lernprozess.
Kooperationen mit Hochschulen bieten für die Wirtschaft eine Reihe von spezifischen Vorteilen, welche andere potenzielle Kooperationspartner wie Kunden, Lieferanten oder externe Berater nicht immer bieten können. Eine Funktion von Hochschulen liegt in der Vermittlung von Wissen (Bildungsfunktion). Die Hochschulen stellen darüber hinaus einen bedeutenden Teil der Fachkräfte in einer Region bereit. Zudem tragen Hochschulabsolventen dazu bei, Fachwissen von den Hochschulen in die Wirtschaft zu transferieren.
Die Hochschule Heilbronn pflegt intensive Kontakte zu den regionalen Industrieunternehmen, versucht die Industriepartner zu unterstützen und die F&E-Aktivitäten in der Region zu verstärken und zu verbreiten. Ziel des IDA-Netzwerks ist die Stärkung der Region Künzelsau als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort sowie die kontinuierliche Begleitung von Gesellschaft und Wirtschaft auf dem Weg zu einer zukunftsweisenden Nutzung der globalen Digitalisierung.
Besonders hervorzuheben ist an dieser Stelle, die seit dem Jahr 2020 bestehende Kooperation zwischen der regionalen Industrie und dem Institut für Digitalisierung und elektrische Antriebe (IDA) am Campus Künzelsau. Wissenschaftlich und fachlich begleitet wird die Kooperation am Hochschulinstitut durch den Direktor des IDA, Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm. Die korrespondierenden Forschungstätigkeiten werden vom wissenschaftlichen Mitarbeiter des Instituts, Vladimir Semin, durchgeführt. Das Projekt wurde von der ebm-papst Mulfingen GmbH & Co. KG, Mario Käpple (Abteilungsleiter, Entwicklung Motortechnik), M., Sc. Martin Baun (Gruppenleiter, Technologie & Vorausentwicklung, Entwicklung Motortechnik) und Dr.-Ing. Jürgen Schöne (Entwicklungsleiter, Vor- und Funktionsentwicklung) finanziert.
Zügig konnten die ersten Gespräche erfolgreich durchgeführt werden, welche dann in einem Konsortium mündeten. Das Konsortium verknüpft industrielle Fachkompetenz mit angewandter Forschung. Weitere Forschungspartner sind Würth Elektronik GmbH & Co. KG., Dr. Alina Schreivogel (i. A. Research Center Würth Elektronik GmbH & Co. KG, Circuit Board Technology), PVS-Kunststofftechnik GmbH & Co. KG, Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Frank (Geschäftsführer), Wirthwein SE, Marcus Wirthwein (Sprecher des Vorstands) und Jan Wiedemann (Leiter Innovation und Werkstoffentwicklung), welche das Forschungsprojekt mit einer finanziellen und personellen Selbstbeteiligung unterstützen. Die Kooperation beweist, dass Industrieunternehmen für sich einen Nutzen mit dem IDA-Institut sehen.
Für die Region ist eine Zusammenarbeit der Menschen, Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die auf ein gemeinsames Ziel ausgerichtet ist, von zentraler Bedeutung für ihre Entwicklung. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) verfügen oftmals nicht über die notwendige eigene Forschungsinfrastruktur, um ihre Produkte und Verfahren selbst weiter entwickeln zu können bzw. neue Technologien zu erforschen.
Diese Erfolge beweisen sehr deutlich, dass die Kooperation für beide Seiten eine Win-Win-Situation darstellt. Die weitere Intensivierung der Zusammenarbeit mit IDA im Hochschulumfeld liegt der regionalen Industrie sehr am Herzen. Das Konsortium erhofft sich mit IDA einen idealen Partner für technologische Kooperation und die Unterstützung bei wissenschaftlichen Fragestellungen - die perfekte Schnittstelle zur Generierung und Umsetzung von Visionen und Innovationen.
Die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft in der Region eröffnet den Unternehmen eine einzigartige Möglichkeit, gut ausgebildete Forscher und Akademiker in Projekten kennenzulernen, sich als potentielle Arbeitgeber zu präsentieren und so neue Mitarbeiter zu gewinnen. Eine besonders enge Vernetzung zu mehreren Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft gelingt Unternehmen durch die Mitarbeit in einem Netzwerk. Der Austausch über gleiche und ähnliche Fragestellungen und das Bearbeiten gemeinsamer Projekte steht dabei im Vordergrund. Im Konsortium kooperieren Unternehmen und Forschungseinrichtungen sowie weitere Akteure entlang der Wertschöpfungskette und profitieren von den Stärken und Kompetenzen der Partner.
Vom Technologie- und Wissenstransfer profitieren beide Seiten in der Region. Die Forschungspartner sind nicht nur Impulsgeber für neue Forschungsziele auf Seiten der Hochschulen oder Forschungseinrichtungen, sondern können gleichzeitig auch mit Praxiswissen die Wissenschaft bereichern. Denn oftmals fehlt bei Erfindungen, die in Hochschul- und Forschungseinrichtungen entstehen, die Entwicklung bis zur Marktreife, um zu einer erfolgreichen Innovation zu werden. Zugleich erhalten Unternehmen neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Forschung, die sie in neue Verfahren, Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen umsetzen können.