10 Jahre Wirthwein in Fountain Inn

Blick in die Fertigung des US-amerikanischen Wirthwein-Tochterunternehmens in South Carolina.

Das US-Tochterunternehmen in South Carolina feiert zehnjähriges Jubiläum

Fountain Inn, SC. Mit dem Ziel, die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Kunststoffverarbeiters Wirthwein auf dem nordamerikanischen Markt zu sichern, wurde im September 2012 mit der „South Carolina Plastics, LLC.“ das zweite Tochterunternehmen der Wirthwein-Unternehmensgruppe in den USA gegründet. Zehn Jahre liegt nun schon die Gründung des im US-Bundesstaat South Carolina gelegenen 16. Tochterunternehmens zurück. Ein Grund zum Feiern für die Belegschaft in der Kleinstadt Fountain Inn mit ihren knapp 8.000 Einwohnern im Greenville County.

Den Anstoß zur Gründung eines zweiten Tochterunternehmens in den USA lieferte die Nominierung der bereits seit 2003 bestehenden Wirthwein-Tochter in New Bern, North Carolina für die Produktion und Montage zweier Baugruppen im Bereich der Motorkühlung. Die Wirthwein-Komponenten fanden in den Fahrzeugen eines namhaften bayerischen Automobilkonzerns ihren Einsatz. Die geographische Lage der beiden Standorte auf der Weltkarte scheint sehr nah, tatsächlich liegen aber rund 350 Meilen, umgerechnet etwa 560 Kilometer, zwischen den beiden Wirthwein-Standorten. Die Gründung des zusätzlichen Standortes in South Carolina versprach neben Logistikvorteilen und einem wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung auch eine gute Zukunftsperspektive: Fountain Inn liegt in der Nähe zahlreicher potentieller – und inzwischen auch tatsächlicher – Kunden. Heute produzieren rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem 11.500 m2 großen Betriebsgelände mithilfe von neun Spritzgießmaschinen neben zahlreichen Kunststoffkomponenten für die Automobilbranche auch Befestigungsteile für einen Großkunden im Geschäftsfeld Bahn.

 

Blick in die Vergangenheit

Nach dem Erwerb eines leerstehenden Industriegebäudes produzierte Wirthwein ab Februar 2013 auf fünf Spritzgießmaschinen mit Zuhaltekräften von 160 bis 1.000 Tonnen Kunststoffkomponenten für eine Baugruppe im Bereich Motorkühlung für einen in Spartanburg ansässigen Großkunden. Erstmals in der Historie der Wirthwein-Unternehmensgruppe wurde dabei ein Kunde in der Automobilbranche nach dem Just-in-Sequence-Verfahren (JIS) beliefert. Aufgrund zusätzlicher Projekte bestehender und neuer Kunden im Geschäftsfeld Automotive wurde die Fertigung im darauffolgenden Jahr um drei zusätzliche Spritzgießmaschinen mit Zuhaltekräften von 500, 1.000 und 1.700 Tonnen vergrößert. Zur Effizienzsteigerung der Fertigung und der JIS-Belieferung wurden die Abläufe in der Produktion und Logistik immer weiter optimiert und an die Anforderungen neuer Kunden, die im Verlauf der letzten zehn Jahre gewonnen werden konnten, angepasst.

Neben der erfolgreichen Umsetzung vieler prozessorientierter und technischer Optimierungen lag der Fokus auf der Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Optimierungs- und Qualifizierungsmaßnahmen zahlten sich 2019 aus: Zum ersten Mal in seiner Unternehmensgeschichte belieferte das Unternehmen als Tier-1-Lieferant direkt den in Tennessee gelegenen Produktionsstandort eines großen Automobilkonzerns. Außerdem konnte das Vertriebsteam mit der Nominierung für die Herstellung verschiedener Spritzgießkomponenten für die Bahn ein weiteres Geschäftsfeld für den US-Standort erschließen.

Heute beliefert Wirthwein am Standort Fountain Inn im Geschäftsfeld Automotive acht Tier-1-Kunden und drei sogenannte OEMs, also Fahrzeughersteller, die in der Automobilindustrie unter ihrem Markennamen dem Endkunden wohlbekannt sind.

 

Herausfordernde Zeiten

Mit der Nominierung für drei Großprojekte im Automobilsektor setzte sich der positive Trend des Vorjahres auch 2019 fort. Um den Jahreswechsel nach 2020 machten sich die ersten Auswirkungen der Covid-19-Pandemie in den betriebswirtschaftlichen Ergebnissen des mittlerweile umfirmierten US-Tochterunternehmen Wirthwein Fountain Inn, LLC bemerkbar. Auch das vergangene Jahr 2021 war herausfordernd für die Belegschaft des US-Tochterunternehmens. Aufgrund der weltweiten Ressourcenknappheit, explodierender Rohstoff- und Energiepreise sowie des Halbleitermangels und schlecht lieferbarer TPU Granulate im Speziellen waren die Abrufe in der Automobilbranche vergleichsweise gering und auch für das zweite Geschäftsfeld des Standorts, die Bahn, konnte nicht wie geplant produziert werden. Die Finalisierung mehrerer Neuprojekte ließ Werkleiterin Ericka Hackel trotzdem zuversichtlich in die Zukunft blicken.

Heute fertigt Wirthwein am Standort in South Carolina unter anderem Lüfter und Zargen samt Montage dieser Module, komplexe Kunststoffkomponenten mit diversen umspritzten Inserts für die Haubenentriegelung sowie Komponenten im Frontbereich samt Lufteinlässen. Ab 2024 erweitert sich das Portfolio um Fensterrahmenverkleidungen und zugehörigen Spiegeldreiecken.

 

Blick in die Zukunft

„Vor allem in herausfordernden Zeiten ist es wertvoll, dass ich mich als Werkleiterin zu hundert Prozent auf mein Team verlassen kann,“ so Ericka Hackl. Durch zahlreiche Veranstaltungen und gemeinsame Events ist die Belegschaft des Standortes in South Carolina während des letzten Jahrzehnts eng zusammengewachsen. Verschiedene Projekte, die unter anderem in Zusammenarbeit mit örtlichen Schulen oder dem Amt für Karriere und technische Entwicklung durchgeführt wurden, schafften eine gute Basis dafür, dass der Standort auch in Zukunft auf ein starkes Team vertrauen kann. Durch die Umfirmierung von „South Carolina Plastics, LLC“ zu „Wirthwein Fountain Inn, LLC“ kann das US-Tochterunternehmen außerdem noch besser von der Bekanntheit des Namens „Wirthwein“ in der Kunststoffbranche profitieren, sodass auch hiermit die Weichen für den weiteren Unternehmenserfolg gestellt sind. In Zukunft will der Kunststoffspezialist das komplette Wirthwein-Teilespektrum inklusive Systemmontagen noch stärker in den USA ausrollen, die Kundenbasis erweitern und auch verstärkt US-amerikanische OEMs ansprechen. Möglichkeiten zur Erweiterung sind jedenfalls vorhanden, sodass die Weichen für das nächste Jahrzehnt erfolgreicher Unternehmensgeschichte gestellt sind.

Das nun anstehende zehnjährige Jubiläum nutzt Wirthwein, um dem örtlichen Netzwerk aus Behörden, Schulen und Weiterbildungsträgern sowie der Öffentlichkeit in Fountain Inn für die gute Zusammenarbeit zu danken. Vor allem aber gebührt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Standorts der herzlichste Dank des Familienunternehmens Wirthwein. Mit einem Jubiläumsfest im August 2022 soll auf die vergangenen zehn Jahre zurückgeblickt und auf eine erfolgreiche Zukunft angestoßen werden.

Ein Teil der Belegschaft der Wirthwein Fountain Inn, LLC beim Besuch der beiden Vorstände Marcus Wirthwein und Holm Riepenhausen (links) im April 2022 vor dem Gebäude des Kunststoffspezialisten im US-Bundesstaat South Carolina.

Rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fertigen am Wirthwein Standort in Fountain Inn im US-Bundesstaat South Carolina auf modernsten Spritzgießmaschinen samt effizienter Automatisierung Spritzgießkomponenten für die Geschäftsbereiche Automotive und Bahn. Auf dem Bild von links: Douglas Bowens, Joselin Sharp, Patricia Zvolsky, Brenda Clancy, Yolanda Malone, Geran Conway und Christian Schebitz.

Das Team aus Fountain Inn bei der Jubiläumsfeier im August 2022.